Seniorenforum St. Michael feiert Gottesdienst mit Krankensalbung und besucht die Krippenausstellung
Der letzte Seniorennachmittag eines Jahres wird in der Stadtpfarrei St. Michael in Lohr traditionell mit einem Gottesdienst gefeiert, der verbunden ist mit der Möglichkeit zum Empfang der Krankensalbung. Rund 70 Senioren nutzten diese Gelegenheit. Anschließend lud das Team um Ursel Bauer ein zu Kaffee, Glühwein und Christstollen im Pfarrheim.
Pfarrer Johannsen gab einen Einblick in die Tradition des Krippenbaus. In der Regel setzt man den Beginn der figürlichen Darstellung der Geburt Jesu mit der Initiative des Heiligen Franziskus, der in der Heiligen Nacht 1223 im kleinen Ort Greccio die erste lebende Krippe gestaltete, um so den Menschen zu verdeutlichen, dass Weihnachten nicht nur die Erinnerung an ein historisches Ereignis ist, sondern Einladung, „Gott selbst in uns geboren werden zu lassen.“ Doch bereits vorher gab es ein großes Interesse an Erinnerungen der Menschwerdung Jesu. So barg die wichtigste Marienkirche des Westens, Santa Maria Maggiore, schon früh Reliquien der Krippe Jesu. Besonders die Orden, in der Barockzeit die Jesuiten und Kapuziner, förderten das Aufstellen von Krippen in den Kirchen. Die Botschaft war verständlich: „Gott kann überall Mensch werden.“ Aus diesem Gedanken entwickelte sich auch das Bestreben, das Geburtsgeschehen zu lösen von der Landschaft um Bethlehem und sie in andere Regionen zu versetzen. So entstanden die bekannten neapolitanischen Krippen, die die Geburt Jesu oft zum Randgeschehen werden lassen und große Alltagsereignisse darstellen. Auch die Tradition der Jahreskrippen erklärte der Pfarrer. Er erinnerte daran, dass die Stadtpfarrkirche Lohr lange keine Krippe hatte, da der Marienaltar mit dem großen Weihnachtsbild in der Mitte als Illustration der Menschwerdung Gottes galt. Später kamen Reste der Krippe der Kapuziner in die Kirche. Seit 2012 wird die große Krippe aus Lindenholz von Marion Martin ständig erweitert. In diesem Jahr kommt das Pferd als drittes königliches Tier dazu.
In der diesjährigen Hinausstellung von mehr als vierzig Krippen im Pfarrsaal waren Krippen aus Frankreich, Italien und der Rhön zu sehen. Außerdem konnte Besucher ein mehr als 100 Jahre altes Fatschenkind bestaunen. Viele mit Fleiß und Phantasie hergestellte Krippenlandschaften und Ställe zogen die hunderten Besucher in ihren Bann. Gleichzeitig konnte der Betrag von 600 Euro als Spende für das Caritas-Baby-Hospital in Bethlehem gesammelt werden.