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„Ist es schwierig Ludwig van Beethoven mit jüdischer Klezmer Musik zu verbinden?“, fragte der Gründer des Ensembles, Reinald Noisten, zu Beginn des Konzerts „Klezmer Pastoral“ am Sonntagabend im Pfarrheim Lohr. Er gab selbst die Antwort: „Nein, man muss nur einen Ton verändern“.

Ganz so einfach klang es für die 80 Zuhörer nicht als die vier Musiker mit ihren Instrumenten Klarinette, Gitarre, Tablas und Kontrabass einen Satz der „Pastorale“, der 6. Symphonie von Ludwig van Beethoven im Stile jüdischer Klezmer-Musik interpretierte. Faszinierend von den Möglichkeiten der Instrumente und vom der Improvisationsfähigkeit der Musiker erlebten das Publikum zwei Stunden lang eine Reise durch klassische Klezmer-Musik und deren spannende Begegnungen mit unterschiedlichen Stilrichtungen. Mit einem mitreißenden „Freilach“ eröffneten die Musiker ihre virtuose Darbietung, die in die Welt der jüdischen Musik führte, aber auch deren erstaunliche Fähigkeit zeigte, sich mit  Swing,  Jazz und sogar hinduistischer Sakralmusik zu verbinden. Dazwischen überraschten die Musiker immer wieder mit Annäherungen an Beethoven, zu dessen 250. Geburtstag das Programm 2020 entstand und durch die Corona-Pandemie verschoben werden musste. „Brücken bauen“ hat sich Reinald Noisten zum Ziel gesetzt als er 1999 das Ensemble gründete. Das wird schon in der Kombination der Instrumente deutlich. Neben Klarinette, Gitarre und Bass finden auch die Ukulele und v.a. die Tablas ihren Platz. Mit einem Solo auf dien aus Indien kommenden Schlaginstrumenten beeindruckte Shan-Devakuraparan die Besucher nachdrücklich. Besondere Wirkung verlieh dem Konzert die gekonnte Lichtinszenierung von Karl-Hermann Hummel, der passende Farbkombinationen aufbieten konnte.
Ein wundervoller Abend, der lange in Erinnerung bleibt.

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